San Giovanni in Valle
Die Monumentalgräber der langobardischen Adeligen
Wie Lorenzo del Torre berichtete, wurde im Laufe von Bauarbeiten im Inneren der Kirche, nachdem der Chor durch einen Blitzschlag beschädigt worden war, vor der Treppe, die zum Altar führt, ein außerordentlicher Fund gemacht.
Unter dem Bodenbelag wurden langobardische Gräber mit üppigen Grabbeigaben entdeckt. Dabei handelte es sich um drei Sarkophaggräber in unterirdischen, gemauerten Räumen.
Zahlreiche Grabbeigaben gingen verloren, wobei von zahlreichen kleinen goldenen Kreuzen die Rede ist. Neben der Darstellung einiger dieser Gegenstände auf einem Abdruck aus jener Zeit wurde ein kleines goldenes Kreuz mit menschlichen Figuren sowie eine Platte aus Gold mit dem Abbild eines Hirsches entdeckt. Diese Fundstücke sind derzeit im Archäologischen Museum ausgestellt.
Aufgrund der Bestattungsart und der üppigen Grabbeigaben können diese Gräber dem Grab des Herzogs Gisulf zugeordnet werden, das auf der Piazza Paolo Diacono entdeckt wurde. Auch in diesem Fall war der Sarkophag in einem eingemauerten Grab aufgestellt. Offensichtlich handelt es sich in beiden Fällen um Gräber von Persönlichkeiten, die im langobardischen Adel von Cividale eine bedeutende Stellung einnahmen.
Die Eigenheit der Gräber aus der Kirche San Giovanni lässt deren Zuordnung zur Kultstätte durchaus schlüssig erscheinen.
Es scheint dagegen eher unwahrscheinlich, dass die Gräber zu einem Friedhof aus der Zeit vor der Erbauung der Kirche gehören.